Dinkel ist, vor allem beim Brotbacken, schwerer zu verarbeiten als herkömmlicher Weizen. Das ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass das Verhältnis von Gliadin und Glutenin (die wichtigsten Proteine im Getreide) anders ist als bei anderen Getreidearten. Dinkel enthält mehr Gliadin, was schlecht für die Glutenbildung des Brotes ist. Dies ist besonders nachteilhaft für Sauerteigbrot, da dieses nur so richtig aufgeht (und einen sogenannten „oven spring“ erhält), wenn das Glutennetz stark ist. Um dem entgegenzuwirken, kann man beim Backen kleine Mengen Acerolakirschpulver (0,1%) oder Ascorbinsäure (0,008%) hinzufügen. Wichtig ist auch, Dinkelteige nicht zu lang zu kneten. Wenn ihr ihn zu viel knetet, beginnt er zu kleben und lässt sich nur noch schwer verarbeiten.
Dinkel kann auch weniger Wasser binden als Weizen, was beim Brotbacken beachtet werden sollte. Man kann Weizenmehl zwar 1:1 mit Dinkel austauschen, aber das Ergebnis wird ein anderes sein. Es wäre also ratsam, beim Backen mit Dinkelmehl weniger Wasser zu verwenden.
Dinkelmehl eignet sich natürlich nicht nur für Brot, sondern auch für andere Backwaren und Nahrungsmittel. Egal ob Weckerl, Brioche, Kekse oder Nudeln, Dinkel ist ein Allrounder, der sich für alles gut verwenden lässt.